Das avisierte Ziel von Johannes Zäuner, dem Kandidaten des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) für die Berufe-Weltmeisterschaft in Brasilien ist klar und eindeutig: Er will Deutschland im Ausbildungsberuf "Autobody Repair" bei den 43. Worldskills vom 11. bis 16. August 2015 in Sao Paulo möglichst erfolgreich vertreten.
"Als Branchenverband unterstützen wir unseren Kandidaten gemeinsam mit vielen Mitgliedsbetrieben", unterstreicht Klaus Weichtmann, Hauptgeschäftsführer ZKF." Unterstützt wird der in Vinningen (Pfalz) geborene Zäuner auch von seinem Ausbildungsbetrieb. Das Karosserie-Lack Zentrum Brehm in Pirmasens stellt ihm eine Halle zum Trainieren zur Verfügung. "Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft hat wenig mit der normalen Arbeit im Betrieb zu tun. Hier muss mit höchster Präzision gearbeitet werden", erklärt der Karosserie- und Fahrzeugbaugeselle. "Am Ende entscheiden Millimeter über Sieg oder Niederlage".
Die Herausforderung bestehe darin, die in der Ausbildung erlernten Grundlagen zur Perfektion zu bringen, unterstreicht sein Coach Richard Büttner. Im Training werde Schritt für Schritt an Karosserien geübt, bis schließlich jeder Handgriff sitzt. Eine Übung besteht darin, den Vorderwagen vom Rest des Fahrzeugs zu trennen, dessen Seitenteile rückzuverformen und das Neuteil wieder einzusetzen. Dabei sollten weder Spuren des Trennschleifers an benachbarten Bauteilen zu sehen sein, noch dürfen aufgebohrte Schweißverbindungen zu tief ausgeführt werden. "Passiert es dennoch, gibt es Punktabzug", erklärt der Coach. Bei einer zu erreichenden Gesamtpunktzahl von 100 bedeuten schon kleinste Fehler das Aus." Richard Büttner weiß, wovon er spricht, denn 2009 nahm er selbst an den WorldSkills in Calgary, Kanada teil.
Trainieren in der Freizeit
"Wer einmal an der Berufsweltmeisterschaft teilgenommen hat, weiß, worauf es ankommt, was gefordert wird und wie die Weltmeisterschaft abläuft", erklärt der Coach. Wissen ist eine Sache, Training etwas anderes: Denn die Vorbereitung auf die Worldskills braucht Zeit. Für Zäuner bedeutet das: mehr als sechs Monate intensive Vorbereitung, meist in der Freizeit und an Wochenenden. Dabei haben beide das Ziel vor Augen, einen Podestplatz, vielleicht sogar den Titel "Autobody Repair" für Deutschland zu holen.
Wichtig ist, während des Trainings mit den immer gleichen Werkzeugen zu arbeiten, die dann auch in Brasilien zur Verfügung stehen. "Die größte Schwierigkeit dabei ist die elektrische Spannung vor Ort. Um Probleme auszuschließen, bereiten wir uns deshalb soweit es geht mit Druckluftwerkzeugen auf die Weltmeisterschaft vor", erklärt Büttner.
Die 43. Berufsweltmeisterschaft findet vom 11. bis 16. August 2015 in Sao Paulo, Brasilien, statt. Im Wettbewerb messen sich die besten Nachwuchskräfte unter 23 Jahren in 46 offiziellen Disziplinen. Im Wettbewerbsberuf "Autobody Repair" treten 20 bis 22 Kandidaten aus der ganzen Welt an. Jede Nation darf nur einen Teilnehmer melden. Mit über 1.000 aktiven Teilnehmern werden die Worldskills in Brasilien zum größten internationalen Berufswettbewerb. (wkp)