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Elektromobilität: Insolvenzverwalter erwarten Pleitewelle

08.02.2017 13:37 Uhr
CCS Anschlussstecker Elektromobilität
Insolvenzverwalter sehen mit dem Elektroauto eine Pleitewelle auf die deutsche Zulieferindustrie zurollen.
© Foto: VW

Ein Elektromotor besteht aus 200 Teilen, ein Benzin- oder Dieselmotor aus 2.000. Viele Autozulieferer in Deutschland werden bald nicht mehr gebraucht. Insolvenzanwälte erwarten dann auch Pleiten.

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Insolvenzverwalter sehen mit dem Elektroauto eine Pleitewelle auf die deutsche Zulieferindustrie zurollen. Dabei dürften mehr als 100.000 Arbeitsplätze verloren gehen, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht im Deutschen Anwaltverein, Martin Prager, am Mittwoch in München.

Vom Kolben über das Getriebe bis zum Auspuff werden viele Teile beim E-Motor überflüssig. Das stelle hoch spezialisierte Zulieferer vor existenzielle Herausforderungen, vom Mittelständler bis zum Konzern. "Viele werden die Anpassung nicht schaffen", sagte Prager. Jedes neunte Unternehmen in einer strategischen Krise sei nicht mehr zu retten, das zeige eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. In der Autoindustrie hängt heute rund eine Million Arbeitsplätze am Benzin- oder Dieselmotor. Dass gut 100.000 davon letztlich verloren gehen werden, sei eine realistische Annahme, sagte Prager.

Heute sind in Deutschland erst 26.000 E-Autos und 130.000 Hybride zugelassen - 45 Millionen Autos fahren mit Benzin- oder Dieselmotor. Aber VW, Mercedes und BMW wollen in den nächsten Jahren Dutzende elektrifizierte Automodelle auf den Markt bringen. Die Autoindustrie erwartet, dass das E-Auto in 15 Jahren auf Augenhöhe mit den Verbrennern ist. Prager sagte, für die Insolvenzanwälte werde das E-Auto erst auf längere Sicht ein Thema. Aber "das kommt sichtbar auf uns zu".

Im Moment haben es die Insolvenzverwalter aber vor allem mit Einzelhandels- und Modeunternehmen zu tun, deren Kunden im Internet bestellen - Butler oder Wöhrl sind prominente Beispiele. In der boomenden Autobranche dagegen gab es im vergangenen Jahr bis Oktober nur 28 Insolvenzverfahren - nicht einmal halb so viel wie im Vorjahr. Insgesamt sei die Zahl der Firmen- wie der Privatinsolvenzen rückläufig. "Unser Geschäft ist antizyklisch. Wenn's draußen gut läuft, geht's uns nicht so gut", sagte Prager.

Im Bundesdurchschnitt sind zehn Prozent der Bürger überschuldet - in Bremen sogar 14 Prozent, in Bayern nur 7,3 Prozent, wie der Dortmunder Insolvenzanwalt Kai Henning erklärte. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung sowie wirtschaftliche Unvernunft seien häufig Gründe - aber es treffe nicht nur Einkommensschwache, sondern auch Unternehmer und ehemalige Topmanager. (dpa)

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KOMMENTARE


NRT

09.02.2017 - 12:20 Uhr

Einen wundervollen Tag in den neuen trüben Zeiten der Angst. So jetzt hat also ein unterbeschäftigter Insolvenzverwalter das Wort und prophezeit "das Ende". Scheint ein neuer Berufszweig zu sein der des, "es könnte", "wird bald" oder "es ist schon unter uns" Sehern/ apokalyptischen Experten. Das bin ich jetzt auch mal, aber natürlich umgekehrt, da ich einen neuen Berufszweig der des Optimisten entwickelt habe. Meine Meinung: Bis es wirklich soweit ist, dass die hiesige Autoindustrie Elektrofahrzeuge in beachtlicher Menge herstellen wird, werden Jahre vergehen in denen fleißig SUV´s, hochgezüchtete Kleinwagen mit mindestens 200 Pferden wie bisher an die real zahlende oder leasingratenzahlende Kundschaft weitergegeben wird. Ob dafür Öl in rauhen Mengen vorhanden ist oder nicht, ob dafür die Luft mit Abgasen/ Feinstaub oder was auch immer belastet wird -- es ist allen egal. Ganz ehrlich, vollkommen egal. Trotz VW. Kommen sie war doch gar nicht so schlimm. In Bayern bei uns würde man sagen : Hund san´s scho!Das Elektoauto wird neue Berufe schaffen, wie jede neue Technologie oder jeder neue Wirtschaftszweig. Das weiß auch der Insolvenzberater der anscheinend zur Zeit zu wenig verdient und eben ein wenig Werbung für sich machen möchte. Das macht jedes Unternehem in dem mindestens ein BWLer ( BWL = Bunte Welt Laden)herumsitzt.Das Studium ist jetzt nicht besonders schwer, sie müssen nur Dinge auswendig lernen und nichts verstehen. Also machen sie sich keine Sorgen es wird wie immer weitergehen. Und an alle Untergangsexperten: Leben sie doch ihre geheimen Gelüste des Untergangs in irgeneinem Forum aus ( am besten off- line) und lassen sie den Rest der Welt mit Expertenrat alleine. So lebt es sich besser. Viel Grüße aus Bayern NRT


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