Um einen gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Paradigmenwechsel ging es am Donnerstag beim Neujahrsemfang des TÜV Süd in der Münchner Konzernzentrale: Big Data. In seiner Begrüßung sprach der Vorstandsvorsitzende Axel Stepken von einer "anderen Sichtweise auf die Dinge". Für diesen Exkurs zur digitalen Revolution konnte der Prüfkonzern Viktor Mayer-Schönberger, Professor für Internet Governance und Regulation in Oxford, gewinnen. Kurzweilig und mit vielen Beispielen aus der Praxis präsentierte der Österreicher den rund 350 geladenen Gästen die Folgen und Veränderungen, welche die zunehmende Digitalisierung mit sich bringt.
Dabei gehe es bei Big Data um keine neue Technologie, sondern um ein neues Verständnis der Wirklichkeit, erklärte der Experte. "Big Data erlaubt uns, einen neuen Blick auf die Welt zu haben." Zudem ließen sich im Zuge der Datenflut neue Erkenntnisse gewinnen und daraus ein wirtschaftlicher Wert schöpfen.
Mayer-Schönberger ging aber auch auf die Schattenseiten der digitalen Revolution ein und plädierte dafür, ethische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Grenzen einzuhalten. So brachte er den Beruf des sogenannten Algorithmikers ins Spiel, der als externer Sachverständiger gegen die "Diktatur der Daten" vorgeht. (pn)