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Bestätigung: HUK-Coburg steigt in Werkstattgeschäft ein

27.08.2015 09:30 Uhr
Bestätigung: HUK-Coburg steigt in Werkstattgeschäft ein
So wie hier die Werkstatt des Partners BOYA (Autozentrum Hildesheim) mit Mechanik- und Elektronik-Kompetenz kann sich die HUK die Zusammensetzung seines gesamten künftigen "Service-Select"-Netzes vorstellen.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Jetzt ist es sicher: Die HUK-Coburg Versicherungsgruppe startet tatsächlich das Geschäft mit Inspektionen, Reifenservice, Wartungs- und Verschleißteil-Reparaturen sowie HU/AU zu Festpreisen.

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Von Walter K. Pfauntsch/AUTOHAUS SchadenManager

In "rund drei bis vier Jahren" soll ein qualifiziertes Netz an Werkstätten mit etwa 250 bis 300 Betrieben stehen. Das sagte HUK-Coburg-Sprecher Thomas von Mallinckrodt auf aktuelle Nachfrage. Die für den Sommer in dieser Sache avisierte Entscheidung sei jetzt von Seiten des Gesamtvorstandes getroffen worden. Damit ist klar, dass der größte deutsche Autoversicherer künftig auch Service-Konzeptgeber sein wird und in Wettbewerb zu den Fahrzeugherstellern und deren Autohäuser tritt. Rekrutieren werde die HUK ihre Servicewerkstätten aus dem Kreis der freien Karosserie- und Lackierwerkstätten des eigenen "Kasko-Select"-Netzwerkes. Das setzt sich augenblicklich zusammen aus rund 1.400 Partnerbetrieben, darunter rund 600 Marken-Autohäuser und etwa 800 freie K&L-Werkstätten.

Da das "Service-Select"-Konzept aber vor allem als eine für Kunden günstigere Markt-Alternative ausgelegt ist, wird es den 600 Fabrikatsbetrieben definitiv nicht angeboten. Demgegenüber müsse man aber die in Frage kommenden K&L-Werkstätten, welche sich "bisher um das klassische Unfallreparaturgeschäft gekümmert haben, auch erst einmal bestimmen und bei Bedarf entsprechend qualifizieren". Ziel sei, so von Mallinckrodt, eine Arbeitsqualität auf Originalausrüstungshersteller-Niveau (Original Equipment Manufacturer, OEM) anbieten zu können. Das hatte Ende letzten Jahres bereits Thomas Geck, Leiter Prozess Management, im traditionellen Wintergespräch mit AUTOHAUS so wissen lassen, und Autovorstand Klaus-Jürgen Heitmann im April dieses Jahres im Rahmen der HUK-Bilanzpressekonferenz in München auf Nachfrage unserer Redaktion nochmals ausdrücklich bestätigt.

Sichtbar bemüht war von Mallinckrodt, keine frühe Euphorie zu wecken: "Nach dem Vorstandsbeschluss bauen wir jetzt erst einmal ein internes Entwicklungsteam für dieses Konzept auf. Wenn wir das haben, beginnen wir mit der Suche nach den Werkstätten. Eine gewisse Flächendeckung mit den genannten 250 bis 300 Betriebe werden wir aber tatsächlich erst in drei bis vier Jahren haben. Und genau deshalb wollen wir jetzt keine verfrühten Erwartungshaltungen bei unseren Kunden schaffen, die wir derzeit noch nicht erfüllen könnten. Das wäre absolut kontraproduktiv."

Auf die Frage, wann und mit wie vielen Servicebetrieben die HUK-Coburg die "Endausbaustufe" plane, meinte der Sprecher: "Auch das zu beantworten, ist im Moment noch zu früh. Klar aber ist, dass wir nicht bei 300 Betrieben bleiben wollen." Dass der Vorstand des Versicherers die endgültige Entscheidung jetzt positiv getroffen hat, liege auch daran, dass "sowohl bei unseren Kunden, als auch bei den teilnehmenden Werkstätten das Konzept bereits sehr gut angenommen" wurde und das Feedback aus Befragungen "durchweg überaus ermutigend" gewesen sei.

30 Prozent günstiger als Marken-Autohäuser

Ob es bei den rund 30 Prozent Preisvorteil bleiben werde, die Anfang 2014 die "Süddeutsche Zeitung" als Erster im Markt vermeldet und damit eine Welle der Entrüstung beim Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes und diverser Fabrikatsverbände ausgelöst hatte, wollten wir ebenfalls von Unternehmenssprecher von Mallinckrodt wissen. Seine Antwort wich von der offiziellen Bestätigung, die hierzu Vorstandssprecher Wolfgang Weiler und Autovorstand Klaus-Jürgen Heitmann schon im April dieses Jahres in München gaben, nicht ab und bedeutete erneut ein klares "Ja".

Man kann sich aber auch selbst ein Bild über das Preisgefüge machen, schließlich sind auf der Service-Select-Seite die Paket-Festpreise öffentlich hinterlegt. Demzufolge zahlen Kunden, die aktuell in einen der zehn Pilotbetriebe fahren, für eine komplette Inspektion nach Herstellervorgabe und inklusive Arbeitslohn und Materialkosten (außer zusätzlich anfallende Reparaturen und Serviceleistungen) in der Fahrzeugklasse "Mini" (z.B. VW Polo, Opel Corsa) 199 Euro, in der Kompaktklasse (z.B. VW Golf, Opel Astra) 229 Euro, in der "Medium-Klasse" (z.B. BMW 3er, VW Passat) 259 Euro und in der "Premium-Klasse" (z.B. BMW 5er, Audi A6, A8) 299 Euro. Enthalten ist in diesen Festpreispaketen der "Ölwechsel mit Marken-Ölen, der Austausch von Luft-, Öl- und Pollenfiltern, die grundsätzliche Verwendung von Teilen in Originalqualität, der Eintrag ins Serviceheft sowie eine Fahrzeugwäsche". Inkludiert ist außerdem in allen genannten Preisen die gesetzliche Mehrwertsteuer.

Als zweites Paket beinhaltet das HUK-Konzept die HA/AU, die man in Kooperation mit Dekra und TÜV zum Festpreis von 79 Euro anbiete. Die HU führe eine der genannten Prüforganisationen, die AU der Partnerbetrieb durch. Einen Vorabcheck gibt es für zehn Euro, wenn auch HU/AU nachher im Service-Select-Betrieb erfolge.

"Günstigstes Vergleichsangebot" für Reifen

Neuen Wettbewerb gibt es für Autohäuser und Reifenfachbetriebe schließlich auch mit dem Servicepaket "Reifen": Den Räderwechsel bietet die HUK-Coburg ihren Kunden für 19 Euro, das Auswuchten für 20 Euro, die Einlagerung für 49 Euro an. Auch hier gilt wieder: Inklusive Mehrwertsteuer! Lediglich bei Neureifen verweist das Unternehmen auf den aktuellen "Tagespreis". Eine nähere Preisspezifizierung wäre letztlich auch nur möglich, wenn man eine bestimmte Reifengröße eines Herstellers benennen würde. Versprochen wird aber die Suche nach tagesaktuellen Internetpreisen und das daraus resultierende "günstigste Vergleichsangebot".

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