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Ersatzteil-Reklamationen: GVA kritisiert ZDK-Initiative

20.02.2015 23:59 Uhr
Gerissener Zahnriemen
Laut ZDK haben die Streitigkeiten um vermeintlich mangelhafte Ersatzteile zugenommen. Der GVA widerspricht.
© Foto: Michael Schütze / Fotolia.com

Ein neuer Meldebogen, mit dem Streitigkeiten über vermeintlich mangelhafte Teile erfasst werden sollen, vermittelt aus Sicht des Verbandspräsidenten Röhl ein falsches Bild.

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Der Präsident des Gesamtverbands Autoteile-Handel (GVA), Hartmut Röhl, hat die neue ZDK-Initiative zum Thema Ersatzteil-Reklamationen kritisiert. "Die Pressemitteilung des ZDK vermittelt einen völlig falschen Eindruck von der Realität der Zusammenarbeit von Teilehandel und Werkstatt in diesen Fällen", sagte er gegenüber asp-Online.

Der ZDK hatte Mitgliedsbetriebe der Kfz-Innungen vergangene Woche aufgerufen, Streitigkeiten mit Ersatzteil-Lieferanten zu melden. Diese würden immer häufiger Garantien oder Ansprüche aus der Sachmängelhaftung ablehnen und den Werkstätten Einbaufehler vorwerfen, hieß es in einer Mitteilung. Die Beweisführung in den betroffenen Betrieben sei oftmals schwierig, so ZDK-Geschäftsführer Ulrich Dilchert. Ein Meldebogen, der im Download-Bereich des Mitgliederservices zu finden ist, könne für die Erfassung auffälliger Muster hilfreich sein.

"Ein Anstieg der Ablehnung von Garantie- und Sachmängelansprüchen von Werkstätten an den Teilehandel ist mir nicht bekannt", entgegnete Röhl. Der freie Teilegroßhandel sei an partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit seinen Kunden interessiert. "Kulante Garantie- und Sachmängelabwicklung sind ein wesentlicher Bestandteil der Beziehungspflege", sagte er. So würden häufig Reklamationen durch den Handel schon erledigt, bevor seitens des Teileherstellers die Bestätigung der Berechtigung der Reklamation vorläge.

Bei vielen Garantie- und Sachmängelanträgen sei zu beklagen, dass die Antragsteller nur unzureichend ihren Anspruch dokumentierten, so Röhl weiter. Das erschwere eine Beurteilung des Falls, denn "auch der deutsche Kfz-Meister ist nicht unfehlbar", wie der Verbandspräsident betonte. Zu jedem Ersatzteil gehöre der ordnungsgemäße Einbau dazu. "Wie bei der Fertigung eines Qualitätsteils Fehler auftreten können, so kann dies auch beim Einbau passieren." (ng)

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KOMMENTARE


Hans Schlauch

23.02.2015 - 14:05 Uhr

Dass Herr Hartmut Röhl nicht erfreut ist über diese Initiative (Meldebogen über Streitigkeiten mit Ersatzteil-Lieferanten bzgl. minderwertige Artikel) liegt wohl auf der Hand.Aber, so kommt endlich mal ans Tageslicht welche Artikel von welchem Hersteller minderwertig vermarktet werden. Zudem werden, wie ja bereits in dem Bericht erwähnt wurde, immer mehr Reklamationen mit der Begründung eines Montagefehlers von den Lieferanten / Herstellern zu Lasten der Werkstätten abgelehnt (so ist es ja für den Lieferanten das Einfachste eine Reklamation abzulehnen). Laut Herrn Röhl ist: "Ein Anstieg der Ablehnung von Garantie- und Sachmangelansprüchen von Werkstätten an den Teilehandel nicht bekannt" ???? Kein Wunder, denn es werden ja nur wenige anerkannte Reklamtionen in der Statistik aufgenommen und diese werden dann im Rahmen der Kulanz nur zu einem gewissen Teil vergütet (ist laut Lieferanten ja nur eine Kulanz "ohne Anerkennung einer Rechtspflicht").@ Herr Röhl, nennen Sie dieses Vorgehen einen wesentlichen Bestandteil der sogenannten Beziehungspflege ????????Beziehungspfege zu wessen Gunsten ???????Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Herstellern, welche die minderwertigen Artikel (ohne Reklamationsanerkennung) vermarkten möchten ??????


Marco Sanders

23.02.2015 - 16:32 Uhr

Herzlichen Glückwunsch an das ZDK und Herrn Dilchert! Endlich befasst sich mal jemand mit diesem Problem. Werkstätten und kleinere Teilehändler werden von Seiten der Industrie regelrecht im Stich gelassen, und müssen immer öfter die Zeche solcher fehlerhaften Ersatzteile aus eigener Kasse zahlen. Kaum einer dieser kleinen Betriebe kann sich einen langwierigen Rechtsstreit mit einer "Übermacht" leisten, und schluckt daher die bittere Pille und zahlt den Schaden selbst. Herr Dilchert und das gesamte ZDK sollten ruhig weiter und tiefer forschen, ich sage nur "Turbolader". KFZ-Gesellen und Meister können in den letzten Jahren keine Teile mehr richtig verbauen? Komisch ist das ganze schon... Ein solcher Meldebogen bringt die Wahrheit, oder einen Teil davon vielleicht mal ans Licht !!! Und an Herrn Röhl möchte ich nur sagen: ein wenig näher am Geschehen hilft manchmal mehr.


Hans Lupfer

24.02.2015 - 09:53 Uhr

Ich kann meinen beiden Vorrednern nur zustimmen genau so ist die Sachlage verkaufen ja Garantie vielleicht nach einem halben Jahr Bearbeitungszeit nach masiven Drohungen hier wäre ein Abstimmungs-Pool angebracht wie zufrieden sind Sie mit Garantieabwicklung der Lieferranten ?


Hans Schlau

24.02.2015 - 14:34 Uhr

An den Vorredner: Hans Lupfer Sie schreiben in Ihrem Kommentar von Garantie der Lieferanten !!Welcher Lieferant (Hersteller) gibt denn bitte noch eine Garantie ???Keiner, denn in dem Kleingedruckten der AGB`s steht immer geschrieben Garantie im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung. Durch diese Worte bezieht sich alles wieder auf gesetzliche Gewährleistung (und nicht auf Garantie), wofür wiederum der gewerbliche Letztverkäufer gegenüber dem Endverbraucher haftet und nicht der Hersteller welcher das mangelhafte Material hergestellt hat. Wenn dann wiederum ein gewerblicher Letztverkäufer die Gewährleistungsansprüche bzw. die Aufwendungen welche für diese Mängelbeseitigung bei dem gewerblichen Letztverkäufer entstanden sind (per Gesetz BGB § 478, Rückgriff des Unternehmers) versucht wird von dem Vorlieferanten zu verlangen, werden diese einfach mit der Begründung eines Montagefehlers abgelehnt. "Garantieansprüche" wiederum könnte der Endverbraucher bei dem "Garantiegeber" -hier in den überwiegenden Fällen bei den Herstellern der Artikel- geltend machen, was dann wiederum mit einem Montagefehler abgelehnt wird. Somit ist der Hersteller immer schön aus der Sache raus und der gewerbliche Letztverkäufer / Handwerker haftet gegenüber dem Endverbraucher für die vom Hersteller mangelhaft produzierten Artikel.


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