Der Präsident des Gesamtverbands Autoteile-Handel (GVA), Hartmut Röhl, hat die neue ZDK-Initiative zum Thema Ersatzteil-Reklamationen kritisiert. "Die Pressemitteilung des ZDK vermittelt einen völlig falschen Eindruck von der Realität der Zusammenarbeit von Teilehandel und Werkstatt in diesen Fällen", sagte er gegenüber asp-Online.
Der ZDK hatte Mitgliedsbetriebe der Kfz-Innungen vergangene Woche aufgerufen, Streitigkeiten mit Ersatzteil-Lieferanten zu melden. Diese würden immer häufiger Garantien oder Ansprüche aus der Sachmängelhaftung ablehnen und den Werkstätten Einbaufehler vorwerfen, hieß es in einer Mitteilung. Die Beweisführung in den betroffenen Betrieben sei oftmals schwierig, so ZDK-Geschäftsführer Ulrich Dilchert. Ein Meldebogen, der im Download-Bereich des Mitgliederservices zu finden ist, könne für die Erfassung auffälliger Muster hilfreich sein.
"Ein Anstieg der Ablehnung von Garantie- und Sachmängelansprüchen von Werkstätten an den Teilehandel ist mir nicht bekannt", entgegnete Röhl. Der freie Teilegroßhandel sei an partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit seinen Kunden interessiert. "Kulante Garantie- und Sachmängelabwicklung sind ein wesentlicher Bestandteil der Beziehungspflege", sagte er. So würden häufig Reklamationen durch den Handel schon erledigt, bevor seitens des Teileherstellers die Bestätigung der Berechtigung der Reklamation vorläge.
Bei vielen Garantie- und Sachmängelanträgen sei zu beklagen, dass die Antragsteller nur unzureichend ihren Anspruch dokumentierten, so Röhl weiter. Das erschwere eine Beurteilung des Falls, denn "auch der deutsche Kfz-Meister ist nicht unfehlbar", wie der Verbandspräsident betonte. Zu jedem Ersatzteil gehöre der ordnungsgemäße Einbau dazu. "Wie bei der Fertigung eines Qualitätsteils Fehler auftreten können, so kann dies auch beim Einbau passieren." (ng)
Marco Sanders
Hans Lupfer
Hans Schlau