An Regentagen steigt das Unfallrisiko im Straßenverkehr auf das Zwei- bis Vierfache. Besonders gefährlich: Aquaplaning. Viele Autofahrer reagieren falsch, wenn die Reifen die Bodenhaftung verlieren. TÜV SÜD-Experte Eberhard Lang rät daher dazu, bei starkem Regen das Tempo zu drosseln: "Spurrillen sind bei Regen besonders tückisch", weiß Eberhard Lang. Bei stärkeren Niederschlägen würden sie vom Wasserfilm überdeckt. Statt ein paar wenigen Millimetern könne die Wassertiefe in den ausgefahrenen Spuren dann plötzlich mehr als einen Zentimeter betragen. Die Faustformel lautet: Verschwindet die Spur eines Vorausfahrenden im Wasser sehr schnell ist Vorsicht geboten. Das deutet auf viel Wasser auf der Straße hin. Umgekehrt sind Schaumspuren ein Hinweis auf die Bildung eines gefährlichen Schmierfilms auf der Straße.
Gut zu wissen: Acht Millimeter Wassertiefe sind in Spurrillen und bei starkem Regen schnell erreicht. Mit guten Neureifen und einer Profiltiefe von ebenfalls acht Millimetern beginnt das Aufschwimmen bei etwa 80 km/h. Auf drei Millimeter abgefahrene Pneus verlieren schon bei 68 km/h die Bodenhaftung. Wer bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter mit dem Neukauf wartet, dürfte bei den beschriebenen Straßenverhältnissen nicht schneller als 54 km/h fahren. "TÜV SÜD empfiehlt deshalb den Austausch der Bereifung bei vier Millimeter Restprofil", sagt Eberhard Lang.
- Ausgabe 07/08/2018 Seite 45 (156.9 KB, PDF)