Der TÜV Süd warnt vor der thermischen Entlackung bei Alufelgen. Dies gehe auf Kosten der Sicherheit, heißt es in einer Mitteilung des Dienstleisters. Demnach haben Tests ergeben, dass die Räder durch die Hitze-Kur nahezu 40 Prozent an Materialhärte verlieren und bis zu 90 Prozent ihrer Lebensdauer einbüßen.
"Hintergrund der Tests ist die steigende Zahl von Anbietern für die Felgenreparatur, die vielfach solche Verfahren zum Entlacken und Lackieren einsetzen", heißt es in der Mitteilung. Eine Vielzahl so genannter Felgen- oder Lackdoktoren biete im Internet Hilfe bei verkratzten Felgen an.
Bei den Prüfungen haben sich die Experten vom TÜV Süd nach eigenen Angaben an den am Markt befindlichen thermischen Verfahren orientiert, bei denen die Pkw-Felgen zum Entlacken und Aufbringen neuen Granulats auf über 200 Grad Celsius erhitzt werden – über mehrere Stunden. Als Prüflinge seien mehrere Leichtmetallräder in Erstausrüsterausführung aus dem wärmebehandelten Werkstoff (GK-Al-Si7-Mg T6) zum Einsatz gekommen, aus dem heute der überwiegende Teil der Pkw-Alufelgen bestehe.
Nach der Hitze-Kur kamen die Testkandidaten zur Biegeumlaufprüfung. Dabei stellte sich laut TÜV Süd heraus, dass die thermische Behandlung die Haltbarkeit der Felgen um bis zu 90 Prozent verringert und die gesetzlichen Mindestanforderungen (§36 StVZO/ECE-R 124) danach nicht mehr erfüllt werden: "Die Erhitzung geht auf Kosten der Sicherheit im Straßenverkehr. So behandelte Räder können Risse bekommen oder Speichen sogar brechen", warnt Stefan Dittmar, Teamleiter "Räder" bei TÜV Süd Automotive. (ng)