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Kältemittel-Streit: Fragen über Fragen

16.01.2015 15:38 Uhr
Kältemittel-Streit: Fragen über Fragen
Politiker verschiedener Parteien löchern Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel mit Fragen zum umstrittenen Kältemittel R-1234yf.
© Foto: Troels Graugaard/istockphoto

Die Gegner von R-1234yf lassen nicht locker. In Berlin bombardiert die Linke die Bundesregierung mit Anfragen, in Brüssel will ein FDP-Abgeordneter Details zu den Verbindungen von Kommissionsmitgliedern und den Chemiekonzernen DuPont und Honeywell.

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Die Bundestagsfraktion der Linken lässt beim Thema Klimaanlagen-Kältemittel nicht locker: Die Kenntnisse der Bundesregierung über die Risiken der Chemikalie R-1234yf sind erneut Gegenstand einer so genannten Kleinen Anfrage. Auslöser ist die Antwort des Bundesumweltministeriums auf die letzte Anfrage im Oktober. Aus ihr gehe hervor, dass es in Deutschland keinerlei statistische Erhebungen über die Anzahl und Ursachen sowie ökologische und gesundheitliche Folgen von Fahrzeugbränden mit dem umstrittenen Kältemittel zu geben scheine, schreibt die Fraktion.

Der Bundesregierung obliege es jedoch, im Interesse der Öffentlichkeit "schnellstmöglich Klarheit" über die Risiken des Kältemittels herzustellen. Eine etwaige Gefährdung von Menschenleben durch kleinste Mengen von Abbauprodukten des Kältemittels bei der Verbrennung müsse dabei ausgeschlossen werden. Die Fraktion regt daher die gezielte statistische Erfassung etwaiger gesundheitlicher Folgewirkungen auf Insassen, Rettungskräfte und Feuerwehren bei Fahrzeugbränden an. Außerdem fragen die Abgeordneten nach der künftigen fachgerechten Entsorgung von R-1234yf.

Auch Politiker anderer Parteien engagieren sich in Brüssel gegen das Kältemittel. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hat der Europaparlamentsabgeordnete Michael Theurer darauf gedrungen, dass die EU-Norm geändert oder zumindest ausgesetzt wird, die die Verwendung eines klimafreundlicheren Kältemittels als das heute verbreitete R-134a vorschreibt. Da seine Initiativen von der Kommission aber allesamt abgeschmettert worden seien, fordere er nun eine Erklärung über sämtliche Industriekontakte der beteiligten Mitglieder der Kommission. Sein Verdacht: Einflussnahme der beiden Kältemittel-Hersteller Dupont und Honeywell auf Entscheidungsträger in Brüssel.

"Wir müssen parteiübergreifend daran arbeiten, dass die Kommission den Rechtsrahmen ändert", zitiert die "SZ" einen weiteren Abgeordneten im Europaparlament, den Grünen Michael Cramer. Konkrete Hinweise auf einen Vorfall mit einem verunfallten R-1234yf-Fahrzeug konnten die beiden Politiker auf asp-Anfrage aber bislang nicht geben. Laut der letzten Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamts waren am Stichtag 31. August 2014 allein in Deutschland knapp 222.000 Fahrzeuge zugelassen, die mit R-1234yf befüllt sind. Fast die Hälfte der Zulassungen entfallen auf die drei Modelle Hyundai i30, Opel Mokka und Kia Cee'd. (ng)

Der Kältemittelstreit tobt seit 2007. Wir haben alle Beiträge zu dem Thema in einem Dossier gesammelt.

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KOMMENTARE


toboka

19.01.2015 - 08:52 Uhr

Das glaube ich nicht!Es wird hier definitiv keine "Industriekontakte" (tolles Wort für den gemeinten Sachverhalt) gegeben haben.Ironie aus.


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