Wo führen Sie Abgasmessungen durch?
Wir treten mit den drei Standorten Heimsheim, Prag und Pfungstadt bei Frankfurt als Emissionsnetzwerk auf. Insgesamt beschäftigen wir an diesen Standorten 15 Sachverständige und 38 technische Mitarbeiter.
Wie aufwändig sind die Prüfungen, die sie dort durchführen?
Die Tests werden auf Rollenprüfständen in mehreren Zyklen und bei unterschiedlichen Temperaturen gefahren. Insgesamt führen wir im Jahr etwa 10.000 Tests durch. Nur ein kleiner Teil hiervon ist Teil der Typprüfung. Die meisten Messungen sind Probemessungen im Auftrag der Hersteller im Rahmen der Produktentwicklung. Dabei denken wir die internationale Vermarktung der Fahrzeuge von Anfang an mit. Für den Hersteller, der seine Produkte weltweit vermarkten möchte, ein wichtiger Vorteil.
Wie ehrgeizig ist das Ziel 95 Gramm CO2 pro Kilometer?
Wir sind heute im Schnitt bei 130 Gramm CO2 pro Kilometer im Flottenverbrauch. Das Ziel bis 2021 von 95 Gramm ist anspruchsvoll. Bei einem Diesel bedeutet dies einen Verbrauch von 3,9 Liter pro 100 Kilometer - wohlgemerkt als Flottendurchschnittswert.
Welche Investitionen kommen mit dem neuen Prüfzyklus WLTP auf Sie zu?
Es kommen jetzt mobile Messgeräte hinzu, die haben wir seit einem halben Jahr in Betrieb. Auch die Rollenprüfstände müssen stets aktualisiert und erneuert werden. Das bedeutet erhebliche Investitionen.
Ist der WLTP eine sinnvolle Fortentwicklung bei der Abgasmessung?
Der neue Prüfzyklus ist sinnvoll, er bringt uns näher an die Realität; parallel werden auch Realmessungen (RDE) im Fahrbetrieb eingeführt. Das hat den Vorteil, dass wir nicht nur unter Laborbedingungen messen.
- Ausgabe 09/2016 Seite 76 (241.3 KB, PDF)