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Forschungsprojekt: Reparieren statt austauschen

01.02.2011 17:07 Uhr
Forschungsprojekt: Reparieren statt austauschen
Mehrarbeit für die Dispo auf der einen, erhöhte Einnahmen durch mehr verkaufte Arbeitszeit auf der anderen Seite. Die Reparatur defekter Komponenten kann die Betriebsrendite erhöhen.
© Foto: asp

Forscher verglichen Rechnungen von Kfz-Werkstätten – das Ergebnis: Der Austausch kompletter Baugruppen treibt die Kosten in die Höhe. Ein Projekt an der Universität Bayreuth hat die Vorteile des "Service Engineering" herausgearbeitet. Dabei werden defekte Komponenten nicht gewechselt, sondern repariert.

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Vertreter des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, der Handwerkskammer für Oberfranken sowie Forscher der Fraunhofer Gesellschaft und der Universität Bayreuth haben die Initiative "Kfz-Service-Engineering 2020" ins Leben gerufen. Das Forschungsprojekt macht den Austausch kompletter Komponenten für überhöhte Werkstattrechnungen verantwortlich und empfiehlt stattdessen die Reparatur defekter Einzelbauteile. Die auf vier Jahre angelegte und mit knapp vier Millionen Euro ausgestattete Projektgruppe, will u.a. rund 1.200 Handwerksbetriebe in Oberfranken befragen. Voraussetzung ist die Zustimmung des Wirtschaftsministeriums im Anschluss an eine erste Projektphase bis August 2011. Dabei solle Datenmaterial der ADAC-Pannenstatistik sowie der Schiedsstelle der Innung einbezogen werden, um eine Bedarfsanalyse für Serviceprozesse in den Kfz-Werkstätten und bei den Komponentenherstellern zu erstellen, hieß es in einer Mitteilung vom Montag. Das ehrgeizige Ziel bis Projektende: Es sollen neue Serviceprozesse für die Werkstätten sowie Weiterbildungsangebote entwickelt werden, um letztlich Teilekosten zu sparen und Werkstattrechnungen zu senken. Zudem wollen die Beteiligten die Wertschöpfung für Handwerksbetriebe steigern und gleichzeitig Teileherstellern neue Märkte eröffnen. Mehr Lohn- weniger Teilekosten Der Vorteil für das Handwerk: Auf diese Weise würde in den Werkstätten mehr repariert, gearbeitet und damit mehr Lohn abgerechnet, hieß es. Bei der bisherigen Praxis kommen die Kosten für das Ersatzteil häufig teurer als der Lohn des Mechanikers für Fehlerdiagnose und Austausch. Zu diesem Schluss war die Projektgruppe nach der Analyse von Werkstattrechnungen gekommen. Wenn die Betriebe nur einzelne Bauteile ersetzen, würde der Lohnanteil steigen, die Teilekosten dagegen sinken, so die Argumentation der Wissenschaftler. Für die Zulieferer von Autoteilen und Autokomponenten, die sich nicht selten in starker Abhängigkeit von den Automobilherstellern befänden, könnten sich zusätzliche Absatzmöglichkeiten mit neuen Margen eröffnen – vorausgesetzt sie seien bereit, künftig ein mögliches Reparieren ihres Teiles schon bei der Produktion zu bedenken. "Das große Thema der effizienten Nutzung, des Service Engineerings und des Reparierens hat aber noch niemand richtig auf dem Schirm", so Rolf Steinhilper, Inhaber des Lehrstuhls für Umweltgerechte Produktionstechnik an der Universität Bayreuth und zugleich Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe Prozessinnovation. (msh)

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