Demografie und Strukturwandel sind Treiber des Fachkräftemangels in bestimmten Wirtschaftssektoren. Das ist auch eine Herausforderung für die Kfz-Branche. Durch die Veränderung der Altersstruktur (steigendes Lebensalter und sinkende Geburtenzahl) und die Fortentwicklung zur IT-gestützten Dienstleistungs-gesellschaft können viele Servicebetriebe aus einer immer geringeren Anzahl an talentierten Nachwuchkräften aus dem technischen Bereich auswählen. Der Anbieter Younect sieht einen möglichen Ausweg in der Vernetzung von Unternehmen.
Zu diesem Zweck bieten die Berliner IT-Experten den EDV-Bausatz für regionale, von Verbänden initiierte Jobbörsen. Das Besondere: Younect schafft Talentpools, bei denen Firmen gute, aber nicht eingestellte Bewerber weiterempfehlen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass enttäuschte Jobsuchende die Region verlassen bzw. die Branche wechseln. Initiatoren der derzeit 15 Plattformen sind daher Verbände und Gebietskörperschaften (Kommunen und regionale Behörden), die kein Interesse an einer Abwanderung von Arbeitnehmern haben.
Younect-Geschäftsführer Martin Gaedt zufolge gibt es aktuell u.a. Kooperationen mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen sowie dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Berlin/Brandenburg. Auf die Auftraggeber kommen den Angaben zufolge einmalige Einrichtungskosten von 2.200 Euro zu. Die teilnehmenden Betriebe zahlen jährlich rund 35 Euro. "In unseren Talentpool gelangen Fachkräfte und Young Potentials nur durch direkte Einladung. Die Mentoren oder Vermittler kennen den Jobsuchenden persönlich und wissen seine Soft Skills und Talente genau einzuschätzen. Deshalb empfehlen sie ihn auch treffsicher für passende Unternehmen, Berufe oder Ausbildungen." So beschreibt Younect einen bedeutenden Qualitätssicherungsmechanismus der eigenen Idee. (msh)