Elektroautos eignen sich sehr gut für den Alltag, insbesondere für die täglichen Fahrten in der Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt der Siemens-Konzern nach Auswertung zweier Langzeitversuche in München und Erlangen, bei denen 20 Elektroautos auf Basis des Suzuki Splash und 40 Mini-E von BMW getestet wurden. Zehn Monate waren private und gewerbliche Nutzer mit den Minis auf Münchens Straßen unterwegs. Bei dem Modellversuch legten die Elektrofahrzeuge bisher 300.000 Kilometer zurück. Siemens entwickelte die Technik für das Laden der Batterie. Die wissenschaftliche Befragung habe ergeben, dass die Reichweite der Fahrzeuge für die tägliche Nutzung für 89 Prozent der Privatnutzer ausreichend groß sei, hieß es in der Mitteilung. Das Laden an einer Ladestation (zu Hause oder an der Arbeitsstelle) ist für 88 Prozent der Privatnutzer angenehmer als die Fahrt zur Tankstelle, wobei zugleich für 79 Prozent der privaten Nutzer die Umweltfreundlichkeit und das Null-Emissions-Fahren ein wichtiger Vorteil des Elektroautos ist. 59 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Elektrofahrzeuge ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Ähnlich positiv sehen die Siemens-Testfahrer die 20 Elektroautos auf Basis des Suzuki Splash. Das so genannte "4-S-Projekt" läuft seit November 2010 in München und Erlangen. Die Testfahrer legen an Werktagen durchschnittlich nur etwa 40 Kilometer zurück, sodass die Reichweite von etwa 100 Kilometern voll ausreicht. Geladen wird an Ladesäulen auf speziell gekennzeichneten Parkplätzen an den Siemens-Standorten der Testfahrer und an der Heimladestation in der Garage, der so genannten Wallbox. Demnächst würden Siemens-Abteilungen in Berlin die Gelegenheit haben, Carsharing mit einer Flotte von 13 Elektrofahrzeugen zu testen, kündigte das Unternehmen an. (ng)
Siemens-Studie: Elektroautos im Alltag gut geeignet
Der Münchner Konzern hat jetzt die Nutzeranalysen zweier Langzeittests veröffentlicht. 89 Prozent der Privatnutzer hatten keine Probleme mit der eingeschränkten Reichweite.