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Gebindegrössen: Die richtige Ölvorsorge

27.07.2017 11:00 Uhr
Gebindegrössen: Die richtige Ölvorsorge

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Die Eisdiele am Eck bestellt das Eis nach Wettervorhersage. Schönes Wetter, viel Eis, am besten alle Sorten. Im Werkstattalltag sieht die Sache anders aus. Eine langfristige Planung ist nötig, um die Margen hoch zu halten und jederzeit arbeitsfähig zu sein. Das richtige Pricing ist wichtig, weil viele Autohalter bereit sind, für den günstigeren Ölwechsel durchaus ein paar Kilometer weiter zu fahren.

Öl muss richtig verkauft werden

Das dürfte mitunter daran liegen, dass laut DAT-Report 43 Prozent der Autohalter keinen Wert auf eine besondere Ölmarke legen. Somit ist es auch fast nicht verwunderlich, dass Kunden Werkstätten mit Dumping-Preisen aus dem Internet konfrontieren oder gleich zum nächsten Schnellservice ohne Filterwechsel fahren. Dabei weiß mehr als ein Drittel der Autofahrer gar nicht, welches Öl in den Motor gehört. Hier können Werkstätten ihre Kundschaft unterstützen und dabei langfristig deren Verständnis erarbeiten. Besonders hohen Aufklärungsbedarf haben Frauen, die im Durchschnitt zu 61 Prozent nicht wissen, welches Schmiermittel ihr Auto braucht beziehungsweise welches am besten geeignet ist.

5W-30 ist Verkaufsschlager

Die stärkste Nachfrage von Großabnehmern bei Anbietern wie Liqui Moly und Fuchs Schmierstoffe ist immer noch die Spezifikation 5W-30 (Liqui Moly: Top Tec 4200 5W-30, Fuchs: Titan GT1 Pro C-3 5W-30). Auf Platz zwei folgt bei Liqui Moly das teilsynthetische 10W-40. Das erklärt sich aus dem durchschnittlichen Fahrzeugalter auf deutschen Straßen, das bei stolzen 9,3 Jahren liegt. Für die Werkstatt heißt das: Eine gewisse Menge Öl der Spezifikation 0W-30 oder 0W-40 sollte im Ölregal ebenso wenig fehlen wie ein viskoseres 15W-40, welches bei älteren Fahrzeugen zum Einsatz kommt. "Bei einem Jahresvolumen von bis zu 3.000 Litern pro Jahr (entspricht ca. 600 Ölwechseln) empfiehlt sich ein Ölvorrat von ca. 1.360 Litern", rät Norbert Schell, Leiter Marketing Services Fuchs Schmierstoffe GmbH.

Was sich zunächst viel anhört, ergibt eine durchschnittliche Anzahl von 2,6 Ölwechseln pro Tag (bei 230 Arbeitstagen pro Kalenderjahr) oder 2,1 bei einer Sechs-Tage-Woche. Um nicht ständig nachbestellen zu müssen, gilt es, einen gewissen Vorrat im Betrieb zu haben. Fuchs empfiehlt das PRO C-3 im 1000-Liter-Frischöltank, dazu ein Fassregal mit 6x60 Litern und ein Verkaufsdisplay mit 1-Liter-Dosen für den Endverbraucher. Liqui Moly bietet Mehrzwecktanks zwischen 705 oder 1.000 Litern an und empfiehlt die Lagerung im Ölregal mit 20- oder 60-Liter-Fässern. Bei beiden Anbietern handelt es sich um einen Auszug aus dem Produktportfolio.

Ölvorrat in der Plastikblase

Einen klaren Nachteil bieten "feste Verpackungen": Egal ob voll oder leer, sie sind immer gleich groß und nehmen dementsprechend kostbaren Platz weg. Schmierstoffproduzent ExxonMobil bietet mit der MobilBoxx eine alternative Verpackungslösung für Motorenöl. Ähnlich wie bei einem Weinkarton wird der Inhalt in einem Kunststoffbeutel gelagert und von einem Pappkarton umschlossen. Die Box ist ausschließlich als zwanzig Liter Gebinde erhältlich. Zum einen bringt das Vorteile des besseren Handlings, aber auch den Nachteil, dass nach vier bis fünf Ölwechseln ein neuer Behälter geöffnet werden muss.

Umweltfreundliche Lösung

"Ein Regal ist integraler Bestandteil der MobilBoxx - darin lassen sich sechs Boxen bequem, übersichtlich und ordentlich auf kleinstem Raum platzieren", sagt Alex Rennpferd, Marketingspezialist für Autoschmierstoffe bei ExxonMobil. Dank des integrierten Auslaufhahns könnten die Schmierstoffe dort auch direkt abgegeben werden. Dies sei ein bedeutender Vorteil gegenüber 60-Liter-Fässern, für die noch eine extra Abnahmevorrichtung benötigt werde, hebt Rennpferd hervor. "Wir haben Kunden, die sagen, dass Sie durch die MobilBoxx nur noch ein Drittel der bisherigen Lagerfläche für ihre Schmierstoffe benötigen", erklärt der Marketingspezialist. Natürlich kann das MobilBoxx-System auch als Ergänzung zur Containeroder Fasslösung dienen. Als weiteren Vorteil nennt Exxon-Mobil den Umweltaspekt. Schließlich seien die neuen Verpackungen einfach zu entsorgen und die Gefahr von Leckagen ist durch den Aufbau mit der Kunststofftüte im Pappkarton deutlich minimiert.

Dass dieses System bereits einen großen Fankreis hat, zeigt der Absatz der Scholle IPN, einem Weltmarktführer bei flexiblen Verpackungslösungen mit Hauptsitz in Northlake, Illinois. Seit der Einführung des Bag-in-Box-Produktes im Jahr 2008 wurden bereits 25 Millionen Stück der preisgekrönten Verpackung ausgeliefert. Den Vorteil der Bag-in-Box sieht man hier nicht nur im kleineren Volumen beim Restmüll, sondern auch bei der effektiveren Entleerung. Dadurch, dass die Blase per Hand komplett ausdrückbar ist, verbleibt kein Öl im Behälter. Das ist bei einem schweren Fass kaum möglich. "Die Nachfrage nach der Bag-in-Box ist langsam nach Deutschland geschwappt. Scholle IPN bietet hier auch viele Lösungen für die Lebensmittelindustrie. Aber natürlich braucht Öl einen anderen Zapfhahn als Apfelsaft. Darauf sind wir ebenso spezialisiert wie auf die Beutel. Für Inhalt und Kartonage sind andere zuständig", erklärt Thomas Hoffmann, Ansprechpartner für Scholle IPN Deutschland St. Leon-Rot. Zu den Auftraggebern gehören Konzerne wie Penzoil, Shell oder Ravenol. Das System Bag-in-Box wird sicherlich auch hier zu Lande eine große Käuferschicht finden, Platzressourcen schonen und die Abfallmenge reduzieren.

Kurzfassung

Für Werkstätten ist die vorausschauende Bevorratung von Motorenöl wichtig. Die passenden Gebindegrößen sind genauso entscheidend wie die für die jeweilige Kundschaft passenden Spezifikationen von Motorenölen.

Achtung Traglast

Während vor der Montage von Hebebühnen oder anderen Arbeitsflächen im Zweifel ein Fachmann hinzugezogen wird, ist man beim Betrieb der Lagerflächen meist auf sich alleine gestellt. Wenn die Vorrats-Lagerfläche für Ölbehältnisse eingerichtet werden soll, ist es ratsam vorab die Traglasten von Böden und Regalen abzuklären. Dabei spielt nicht nur eine Rolle, ob der Boden unterkellert ist oder nicht. Auch die Voraussetzungen des Bodenbelages müssen geeignet sein. Sollte sich eine Werkstatt zum Beispiel für die Lagerung im Karton entscheiden, können schnell 600 Kilogramm pro Quadratmeter auf den Boden drücken (bei drei mal 20-Liter-Stapeln).

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