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Interview: "Der Kern ist die Diagnose"

04.09.2018 11:00 Uhr
Interview: "Der Kern ist die Diagnose"

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asp: Seit gut einem halben Jahr sind Sie bei Hella Gutmann Solutions an Bord. Was waren Ihre ersten Eindrücke?

R. Kunold: Das erste Event war die "Innovision 2018", unser Informations-Event für den Großhandel. Dort haben wir den neuen Diagnosetester Mega Macs 77 vorgestellt. Das ist aktuell unser wichtigstes Vorzeigeprodukt und ein wichtiger Technologieträger. Das Gerät wird auch in Zukunft im Rahmen von Vernetzungen und der weiteren Digitalisierung der Werkstattabläufe eine Schlüsselrolle übernehmen.

asp: Wo liegen die Schwerpunkte Ihrer Arbeit bei Hella Gutmann Solutions?

R. Kunold: Erstens glauben wir an den Standort, an die Region und an die Zusammenarbeit mit Hella. Daher investieren wir in den Standort, bauen Mitarbeiter auf und wachsen. Die Zusammenarbeit und die Familienzusammengehörigkeit zu Hella nutzen wir aber noch nicht so, wie wir sie nutzen könnten. Da können wir deutlich näher zusammenrücken und Kompetenz austauschen. Zweitens glauben wir an europäisches Wachstum. Wir sind Marktführer mit den wichtigsten Geräten in Deutschland. In Österreich und der Schweiz mindestens Nummer zwei. Im europäischen Ausland sieht das noch anders auch, hier sehen wir deutliche Möglichkeiten uns weiterzuentwickeln. Drittens werden wir uns verstärkt um Cloud-Technologie und alles, was man unter dem Stichwort Digitalisierung versteht, kümmern. Da gibt es sehr konkrete Pläne und Produkte, die wir umsetzen - auch schon zur Automechanika.

asp: Welche wären das?

R. Kunold: Zukunftsträchtige neue Lösungen - diese werden auf dem gemeinsamen Hella/Hella Gutmann-Stand A 88 in Halle 9.0 in Live-Demos vorgestellt. Der erstmals gemeinsame Messestand mit Hella setzt ein positives Zeichen und belegt, wie wichtig dem Konzern die Nähe zu Werkstätten ist. Zudem zeigen wir auf einer zusätzlichen Fläche in der Festhalle gemeinsam mit Kooperationspartnern Prozesse rund um die Digitalisierung der Werkstatt. Auch in Zusammenarbeit mit Start-ups. In Bezug auf solche Kompetenz- und Innovationspartnerschaften wollen wir in Zukunft auch agiler werden und uns weiter öffnen.

asp: Welche Geschäftsbereiche sind für Hella Gutmann Solutions in Zukunft besonders relevant?

R. Kunold: Beim Thema Abgas herrscht einfach der gesetzliche Druck, genauso beim Thema Scheinwerfereinstellgeräte. Wir haben zusätzlichen Innovationsbedarf - das betrifft auch die Werkstätten selbst - beim Thema ADAS, der wachsenden Notwendigkeit zur Kalibrierung kameraund radarbasierter Fahrerassistenzsysteme. Das soll uns aber nicht vom Kern des Ganzen abhalten, von der Diagnose. Im operativen Werkstattprozess ist die Diagnose Anfang und Ende eines jeden Reparaturprozesses. Und das ist bei uns genauso. Bei allem, was wir tun, ist das die Basis unserer Kompetenz. Darauf bauen wir die Kommunikation mit dem Fahrzeug auf. Über die Diagnosetechnik können wir mit dem Fahrzeug interagieren.

Dabei ist die Interaktionsschnittstelle beliebig komplex. Es gibt viele verschiedene Marken, Modelle und immer neue Bauteile, die dazukommen. Wir sind hier einer von wenigen Herstellern, die schon immer daran gearbeitet haben, die Werkstatt in die Lage zu versetzen, mit dem Auto zu kommunizieren - und zwar mit beispielhaft hoher Modellabdeckung. Und an diesem Grundprinzip, die Werkstatt in die Lage zu versetzen, ihre Arbeit tun zu können, halten wir fest. Die Diagnose wird heute, morgen und übermorgen strategischer Kern unserer Arbeit sein.

Interview: Valeska Gehrke

Kurzfassung

Hella Gutmann Solutions will stärker mit Hella zusammenwachsen und Synergien nutzen. Vor allem im Bereich Digitalisierung will man sich weiterentwickeln, wobei die Diagnose als Kernkompetenz bestehen bleibt.

Infos zum Unternehmen

Von Abgasanalyse bis FahrerassistenzsystemeHella Gutmann Solutions wurde im Jahr 2008 als Joint Venture von Gutmann Messtechnik und der Hella KGaA Hueck & Co. gegründet. HGS beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und ist auf die Bereiche Diagnose und Abgasanalyse spezialisiert. Das erste Gutmann-Diagnosegerät der Reihe Mega Macs kam bereits 1995 auf den Markt. Der aktuelle Mega Macs 77 ist die dritte Nachfolge-Generation und verfügt neben dem 2010 eingeführten Echtzeit-Reparaturkonzept auch über eine geführte Bauteilprüfung ( wir berichteten in der asp 6).Das Portfolio von Hella Gutmann Solutions wird durch Zubehör wie Batterielade- und Spannungserhaltungsgeräte sowie umfangreiche Supportleistungen abgerundet. Von dem Bereich Klimaservice hat sich das Unternehmen hingegen Anfang des Jahres getrennt. Man will sich verstärkt auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.

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