Mehr als 2.000 Bosch-Mitarbeiter sind aus Protest gegen die geplante Abspaltung der Auto-Anlassersparte vor die Firmenzentrale gezogen. "Wir sperren uns nicht gegen Veränderung", sagte Bosch-Aufsichtsrat Jörg Hofmann am 2. Juli in Gerlingen bei Stuttgart. Aber nötig seien eine Perspektive und ergebnisoffene Verhandlungen für den Geschäftsbereich. Die Arbeitnehmervertreter trafen sich zu ersten Gesprächen mit der Bosch-Geschäftsführung.
Der Technikkonzern hatte jüngst angekündigt, dass die Sparte bis Ende des Jahres ausgegliedert und ein Partner für ein Gemeinschaftsunternehmen oder ein Käufer für die defizitäre Auto-Anlasser-Technik gesucht werde. Bosch begründet die Trennung mit zu harten Wettbewerb. In den vergangenen zehn Jahren habe der Bereich einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag an Verlusten angehäuft. 2014 wurde ein Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erzielt.
In Deutschland sind in der Sparte rund 1.400 Mitarbeiter beschäftigt - gut 1.000 wären betroffen, weltweit an 13 Produktionsorten insgesamt 6.500. Zur Kundgebung waren nicht nur Beschäftigte der betroffenen Standorte Hildesheim und Schwieberdingen gekommen, es waren auch Delegationen von anderen Bosch-Standorten sowie Mitarbeiter der Mercedes-Benz-Werke Sindelfingen und Stuttgart-Untertürkheim angereist. (dpa)