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Software-Lücke: Chrysler ruft nach Auto-Hack 1,4 Millionen Wagen zurück

27.07.2015 09:21 Uhr
Jeep Cherokee
Hacker konnten über eine Sicherheitslücke die Steuerung eines Jeep Cherokee übernehmen.
© Foto: Jeep

Zwei Hackern ist ein beängstigendes Werk gelungen: Sie konnten aus der Ferne die Kontrolle über einen Jeep übernehmen, das Auto sogar abbremsen. Hersteller Chrysler ruft nun Millionen Wagen in den USA für ein Software-Update zurück.

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Der Autohersteller Chrylser ruft in den USA 1,4 Millionen Wagen wegen einer Sicherheitslücke zurück, die zwei Hacker aufgedeckt hatten. Betroffen seien verschiedene Modelle der Marken Dodge, Ram und Jeep aus den Jahren 2013 bis 2015, teilte der italienisch-amerikanische Mutterkonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) am Freitag mit. Durch einen Tausch der Software solle verhindert werden, dass die Fahrzeuge aus der Ferne manipuliert werden können.

Genau das war Sicherheitsexperten in den USA mit einem Jeep gelungen. Die Hacker schafften es, über eine Sicherheitslücke in dem Unterhaltungssystem des Wagens, das mit dem Internet verbunden ist, bis zur Steuerung des Fahrzeugs vorzudringen. Sie konnten die Bremsen, Geschwindigkeit, Klimaanlage und Radio des Jeep Cherokee fernsteuern. Die beiden Fachleute Charlie Miller und Chris Valasek zeigten ihre Erkenntnisse einem eingeweihten Journalisten des US-Magazins "Wired" - indem sie den Jeep, indem er fuhr, auf der Autobahn abbremsten.

Ein Sprecher von Fiat Chrysler sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, Jeeps auf dem europäischen Markt seien nicht betroffen. Das betroffene GSM-Mobilfunk-Modul zum Internetzugang sei hier nicht verbaut. "Der Zugang geschah über eine GSM-Schnittstelle im Fahrzeug, die es nur bei Autos auf dem amerikanischen Markt gibt." Für Kunden in Europa gebe es deshalb keinen Grund zur Sorge. Der Fachseite Heise Online erklärte der Hersteller, das gelte das auch für die weiteren Marken des Konzerns. Zu Fiat Chrysler gehören unter anderem Alfa Romeo, Lancia und Ferrari.

Fiat Chrysler hatte Kunden zunächst angeboten, das Software-Update über einen USB-Stick von einem Techniker durchführen zu lassen. Durch den Rückruf erhält der Fall nun eine höhere Dringlichkeitsstufe. Der Autobauer sagte auch, man habe die unberechtigen Anfragen über die Internetverbindung blockiert. Eben dieses Vorgehen hatte Hacker Miller auf Twitter eingefordert.

In der Mitteilung zum Rückruf betont der Autohersteller, dass er - abgesehen von dem Medienbericht - bislang keine Beschwerden, Unfälle, Verletzungen oder Garantieansprüche in diesem Zusammenhang kenne. (dpa)

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