Zwei Wochen stellen uns Hersteller gewöhnlich einige ihrer Produkte zu Testzwecken zur Verfügung. Je nach Terminkalender bleibt den einzelnen Redakteuren dann Zeit für mehr oder weniger ausgiebige Probefahrten. Das Jahr 2014 begannen wir mit dem Chevrolet Trax.
Der Bruder des Opel Mokka grüßt derzeit aus vielen Anzeigen in Publikumszeitschriften. Beworben wird ein Preisnachlass von 3.800 Euro, womit das Kompakt-SUV mit einem Einstiegspreis von knapp über 13.000 Euro in Dacia-Regionen vorbricht. Offenbar hat der Abverkauf bereits begonnen, obwohl der Abschied der Marke aus Europa erst für 2016 angekündigt ist.
Wir fuhren die teurere Allradvariante mit dem 1,4-Liter-Turbobenziner (140 PS) in der mittleren LT-Ausstattung, die unseren Redakteuren in vielen Punkten durchaus zu gefallen wusste. Details finden Sie in den folgenden Pro-und-Contra-Listen.
Frank Schlieben
Pro:
- Der Motor überrascht, hängt gut am Gas und erlaubt gute Fahrleistungen und die Start/Stopp-Automatik funktioniert perfekt.
- Direkte Lenkung und insgesamt gut abgestimmtes Fahrwerk, das allerdings bei Bodenwellen zum Stuckern neigt, das Fahrwerk verträgt mehr Kurvengeschwindigkeit als man dem Wagen angesichts des konstruktionsbedingt hohen Schwerpunkts zunächst zutraut.
- Gute Platzverhältnisse im Innenraum und im Kofferraum.
- Gut gestuftes Sechsganggetriebe, dass sich butterweich schalten lässt.
- Gut dosierbare Bremsen mit ebensolcher Verzögerung.
Contra:
- Die großen Frontscheinwerfer sind mit dem Wort "Funzel" freundlich umschrieben.
- Die Rundumsicht ist für kleine Fahrer wie mich schlicht nicht vorhanden; ohne PDC ist das Auto nicht schadenfrei zu parken.
- Die Außenspiegel sind zwar sehr groß, aber die Sicht nach hinten ist nicht toll und der tote Winkel-Bereich gefährlich groß.
- Ich habe trotz intensiver Versuche keine zufriedenstellende Sitzposition gefunden und die Beinauflage ist für meinen Geschmack zu kurz.
- Der Tacho eilt vor, je schneller man fährt, umso stärker.
- Das Cockpit in LED-Technik erinnert an einen Zyklopen; zum Glück kann man es in der Helligkeit stufenlos regulieren.
Peter Diehl
Pro:
- Bezüglich Nenndaten und Fahrleistungen interessanter (Opel-)Motor.
- Kompakte Karosserie, die höher baut als z. B. der Nissan Qashqai.
- Überraschend geräumiger Innenraum, Sitze besser als sie aussehen.
Contra:
- Trotz vielfacher Variabilität keine passende Sitzposition zu finden.
- Blick nach hinten durch Mini-Wischfeld massiv eingeschränkt.
- Außenrückspiegel ohne sphärische Bereiche, mit großen toten Winkeln.
Bernd Reich
Pro:
- Gute Sitzposition, vorne genügend Platz, auch für lange Strecken geeignet.
- Angenehme Lenkung, Fahrwerksabstimmung gelungen, kräftiger Motor, optimale Getriebeabstimmung.
- Sichere Fahreigenschaften auch im winterlichen Betrieb, kräftige Bremsen.
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, schlichte Innenraumanmutung, aber ordentliche Verarbeitung.
Contra:
- Digitale Instrumente etwas gewöhnungsbedürftig, Mittlere Ausstattungslinie etwas karg (kein Wischersensor, keine Klimaautomatik, einfache Spiegel, etc.).
- Toter Winkel durch einfache Spiegel, hinteres Wischerfeld sehr klein, Schwache Lichtausbeute der Hauptscheinwerfer.
- Erhebliche Windgeräusche bei Autobahnfahrt, Wagen verschmutzt bei Autobahnfahrten stark. (asp)